Stromversorgung im Kinderheim
15 June 2007
Bei der Frage nach der Stromversorgung im Kinderheim haben wir uns nach unseren allgemeinen Richtlinien entschieden, nicht über den allgemeinen Standard in Kenia hinaus zu gehen.
Mittlerweile gibt es sogar landesweit einige Stromanbieter. Da aber die Erschließungsbeiträge sehr hoch sind, ist der Anschluss an ein Stromnetz nur in den Großstädten Kenias erschwinglich. In den ländlichen Gegenden gibt es nach wie vor keine Steckdosen im Haus. Mit dieser Situation in Sondu stellte sich die Frage, ob wir einen kostenspieligen Stromanschluss finanzieren wollten. Dafür sprach, dass ein solches Projekt der gesamten Dorfgemeinschaft nutzen würde, da sich dann die Erschließungsbeiträge für die Nachbarn verringern würden. Doch widerstrebte es uns, aus dem kenianischen Kinderheim ein deutsches Kinderheim zu machen. Wir wollen den Nazareth-Kindern nicht helfen, indem wir die Umstände verbessern. Stattdessen sollen sie die Chance erhalten, sich in ihrer Kultur und unter kenianischen Lebensbedingungen zu verantwortungsvollen Persönlichkeiten zu entwickeln. Aus diesem Grund haben wir uns – gemeinsam mit der Leitung des Kinderheims – entschieden, es bei einer Autobatterie und einem mit Sprit betriebenen Generator zu belassen. So lernen die Kinder unter den Verhältnissen zu leben, die sie wahrscheinlich auch in ihrem späteren Leben erwarten.